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Es geht uns um Verbindung in die Praxis

Bob Martens, Architekturprofessor an der TU Wien, organisierte als „Conference Chair“ die diesjährige ERES-Veranstaltung

STANDARD: Die European Real Es­tate Society wurde 1994 gegründet. Zufrieden mit dem 20-jährigen Jubiläum?

Bob Martens: Sehr sogar! Aufgrund der Qualität der bisherigen Jahreskonferenzen lag die Messlatte für uns sehr hoch. Besonders gefreut hat mich, dass aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums Präsidentin Ingrid Janssen von der TU Eindhoven, aber auch zahlreiche frühere Präsidenten in Wien zu Gast waren. Auch unser Executive Director Jim Berry von der Universität Ulster war von Wien begeistert.

STANDARD: Fazit dieser Jubiläumskonferenz?

Martens: Erstmals nach 20 Jahren haben wir heuer drei Ehrenmitgliedschaften verliehen, unter anderem an ein Urgestein der ERES, und zwar an Karl-Werner Schulte, der in Deutschland vor langer Zeit die Immobilienwissenschaft initiiert hat. Er engagiert sich jetzt besonders in der African Real Estate Society AFRES. Außerdem konnten wir mit Ramón Sotelo, einem Board Director der ERES, den künftigen Präsidenten der IRES, International Real Estate Society, ankündigen. Nach Karl-Werner Schulte ist er nun der zweite IRES-Präsident, der aus Europa kommt.

STANDARD: Sie haben für die ERES eine sehr umfassende „Digital Library“ zusammengestellt. Nicht nur alle Papers der Wiener Konferenz, sondern auch alle anderen jemals diskutierten Papers finden sich darin. Braucht man bei so viel leicht zugänglichem Material überhaupt noch Konferenzen?

Martens: Digitale Informationsquellen sind kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zum wirklichen Leben. Es war durchaus die Mühe wert, die insgesamt mehr als 3000 wissenschaftlichen Arbeiten von rund 1000 Autoren zusammenzustellen und öffentlich zugänglich zu machen. Dort kann jeder jederzeit elektronisch suchen, drucken und archivieren. Dicke Tagungsbände und die Erledigung vieler individueller Anfragen sind damit passé. Die Konferenzen sind im Gegensatz zum virtuellen Raum ein Ort der Begegnung und des Wissensaustausches. Daher habe ich auch keinen Zweifel daran, dass solche Konferenzen weiterhin wichtig bleiben.

STANDARD: Wie geht es denn mit den ERES-Konferenzen weiter?

Martens: Noch in diesem Jahr folgt ein sogenanntes „Industry Seminar“ in Rom und ein „Education Seminar“ in Bratislava. Die nächste Jahreskonferenz wird dann im Juni 2014 in Bukarest stattfinden. Das eine Seminar dient der Verbindung in die Praxis der Immobilienwirtschaft, das andere reflektiert auf die Vermittlung in der Lehre. Beides zeigt sehr anschaulich, worum es uns in der ERES primär geht. (Andreas Schiller, DER STANDARD, 20./21.7.2013)

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